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Vorstand von SPD-Arbeitskreis droht "kath.net" mit Strafanzeige


18.06.10

Vorstand von SPD-Arbeitskreis droht "kath.net" mit Strafanzeige

"Lesben und Schwule in der SPD" wollen Berichterstattung über Aussagen zum sexuellen Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen durch den Klerus und einen Zusammenhang zwischen Pädophilie und Homosexualität unterbinden

(MEDRUM) Der Vorstand des "Arbeitskreis Lesben und Schwule in der SPD" in Baden-Württemberg hat dem katholisch orientierten Internetportal "kath.net" mit Strafanzeige wegen Volksverhetzung gedroht, falls Veröffentlichungen über sexuellen Mißbrauch und einen Zusammenhang mit Homosexualität nicht aus dem Internet entfernt werden. Dies berichtet "kath.net" unter der Überschrift "Pressefreiheit oder Gesinnungsterror".

Nach Angaben von "kath.net" hat der "stellvertretende Vorstand des Arbeitskreises Schwule und Lesben in der SPD Baden-Württemberg" gefordert, bestimmte Berichte unverzüglich aus dem Internet zu entfernen, die sich mit dem sexuellen Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen durch homosexuelle Priester befassen. Dazu wurde "kath.net" eine Frist bis zum 30.06.10 gesetzt. Für den Fall, daß kath.net der Aufforderung nicht nachkommt, droht der Vertreter des SPD-Arbeitskreises, Strafanzeige wegen Volksverhetzung zu erstatten.

kath.net hatte im April über Aussagen von Kardinal Bertone und Dr. Richard Fitzgibbons im Zusammenhang mit Homosexualität und sexuellen Mißbrauchsfällen berichtet. Wie zuvor Lifesitenews berichtet hatte, nahm Kardinal Bertone bei einer Pressekonferenz in Chile zur Frage Stellung, ob es einen Zusammenhang zwischen Zölibat und sexuellem Mißbrauch in der katholischen Kirche gebe. Diesen Zusammenhang sah der Kardinal nicht. Er stellte fest, viele Psychologen und Psychiater hätten gezeigt, daß es keinen Zusammenhang zwischen Zölibat und Pädophilie gebe. Viele andere aber hätten einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie festgestellt und ihm dies bestätigt. Dies sei die Wahrheit, dies sei das Problem, so Bertone.

Auch andere Medien hatten über die Äußerungen von Kardinal Bertone berichtet, darunter die ZEIT, die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und der FOCUS. Etliche Organisationen von Homosexuellen reagierten empört. Der Vatikan relativierte seinerseits die Stellungnahme des Kardinals in einer danach folgenden Erklärung, in der es hieß: "Kirchliche Würdenträger betrachten es nicht als Teil ihrer Verantwortung, allgemeine Aussagen psychologischer oder medizinischer Art zu machen." Vatikansprecher Padre Federico Lombardi stellte ferner dazu fest, daß 60 Prozent der Missbrauchsopfer in den vom Vatikan in den letzten Jahren untersuchten Fällen gleichen Geschlechts gewesen seien wie der jeweilige Täter."  Der Psychologe Richard Fitzgibbons, Berater der Kleruskongregation des Vatikans, stützte andrerseits Bertones Äußerungen. Jeder in Kindesmissbrauch verwickelte Priester, den er behandelt habe, habe vorher homosexuelle Beziehungen gehabt, stellte er laut "kath.net" fest.

Das Internetportal "kath.net" begegnete der Drohung aus dem Vorstand des Arbeitskreises Lesben und Schwule in der SPD mit der Erklärung: "Kath.Net wird auch in Zukunft über solche und ähnliche Aussagen im Rahmen der Pressefreiheit berichten."

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