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Homophobie-Vorwürfe des LSVD und der hessischen Grünen zeigen Wirkung


15.04.09

Homophobie-Vorwürfe des LSVD und der hessischen Grünen zeigen Wirkung

Oberbürgermeister Vaupel und Universitätsprecherin Düwert beginnen aktionistischem Druck zu weichen

(MEDRUM) Die "Frankfurter Rundschau" (FR) berichtet in ihrem Artikel "Wirbel um 'Homo-Heiler'" vom 15.04.09 über ein Aktionsbündnis, das sich gegen den Kongreß für Psychotherapie und Seelsorge an der Marburger Uni formiert hat. Das Bündnis fordert die Stadt Marburg und die Universität auf, dem Kongreß keine Räume zur Verfügung zu stellen.

In dem jetzigen Artikel der FR werden nicht mehr zwei, sondern drei Referenten genannt, die umstritten seien: Die Ärztin Christl Ruth Vonholdt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft, Markus Hoffmann von der Organisation Wuestenstrom und der Psychotherapeut Michael Gerlach. Ihnen wird der Vorwurf homophober Aktivitäten gemacht. Sie werden von Gegnern des Kongresses als "pseudowissenschaftliche Homo-Heiler und Umpoler" bezeichnet.

Dass diese Vorwürfe gegen die genannten Referenten haltlos sind, zeigt die Analyse ihrer fachlichen Arbeit. Ein Schweizer Fachkreis erklärte im vorigen Jahr zur Arbeit von "Wuestenstrom": "Der Vorwurf der „Umpolung" ist sträfliche Verleumdung."

Offenbar hat sich Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) dennoch mit der Kritik aus den Lesben- und Schwulenverbänden identifiziert. Er habe sich von den strittigen Referenten distanziert, schreibt die FR. Auch Uni-Sprecherin Viola Düwert scheint sich der Kritik aus der Schwulenbewegung angeschlossen zu haben. Der FR zufolge machte sie sich die "Umpolungsvorwürfe" zu eigen und grenzt die angegriffenen Referenten vom Rest des Kongresses ab. Sie sähe in ihnen nur eine kleine Minderheit, so die FR. Der Kongress insgesamt ziele jedoch nicht darauf ab, Schwule umzupolen, wird die Uni-Sprecherin zitiert.

Eine Distanzierung von einigen Referenten ist dem Marburger Aktionsbündnis jedoch nicht genug. Es sei ein Skandal, dass die Stadt Marburg sowie die Universität solchen reaktionären Veranstaltungen und christlichem Fundamentalismus eine Bühne biete, sagte Sprecherin Nora Nebenberg der FR zufolge. Dem Kongreß sollen keine Räume zur Verfügung gestellt werden, fordern die Gegner des Kongresses.

-> Frankfurter Rundschau: Wirbel um "Homo-Heiler"

-> MEDRUM: Wuestenstrom "vorbildlich" und klar "ergebnisoffen"

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-> MEDRUM: Homophobie oder fachlicher Diskurs?